Entwicklung verbesserter Bleiwerkstoffe für den Chemie‐Apparatebau–II: Korrosionsprüfung

Innerhalb eines auf Blei‐Feinkornwerkstoffe für den Chemie‐Apparatebau abzielenden F&E‐Programms war die Korrosionsbeständigkeit verschiedener Bleilegierungen in siedender H 2 SO 4 geprüft worden. In 70%iger H 2 SO 4 zeigte kupferlegiertes Blei ein instabiles Korrosionsverhalten, welches durch Kornfeinung des Gusses mit Selen stabilisiert und damit im Sinn erhöhter Korrosionsbeständigkeit vergleichmäßigt wird. Die Korrosionsbeständigkeit wird durch weitere Zusätze von Zinn und Palladium dann nochmals verdoppelt. Geringe Silberbeimengungen (0,01%) haben einen positiven, aber nicht entscheidenden Einfluß. In 50%iger H 2 SO 4 wirken schon Zusätze von Zinn ähnlich wie solche von Selen, Palladiumzusätze zeigen hier keine weitere positive Wirkung. Zusätze von Tellur waren von unterschiedlichem Einfluß. Bei Legierungen mit 4% Sb wirkt sich eine Erhöhung des As‐Gehaltes verschlechternd auf die Korrosionsbeständigkeit aus, welche in 50%iger H 2 SO 4 gut ist. In Stromdichte‐Potential‐Messungen zeigte hier Pb‐4% Sb ebenso wie ein geringfügig mit Nickel legiertes Blei eine vollständige Unterdrückung des Aktivberges, beide Legierungen ließen zudem vor allem in 70%iger H 2 SO 4 einen mit fortschreitender Zeit zunehmenden Korrosionsabtrag erkennen. Es wird daraus geschlossen, daß in beiden Fällen die Sauerstoff‐Reduktion maßgebend für den Passivierungsvorgang ist, während sonst unter den gewählten Belüftungsbedingungen die Wasserstoff‐Reduktion den bedeutendsten kathodischen Teilschritt darstellte.