Oxidationssäurenkorrosion durch Dachdeckungsbitumen

In den letzten Jahren kam es vermehrt zu Schäden an Dachentwässerungssystemen aus metallischen Werkstoffen in Verbindung mit bituminösen Baustoffen. Eine Untersuchung von 64 Schadensfällen ergab, daß 60% der Schäden auf ungeschützte bituminöse Anstriche, Spachtelmassen und nicht definierte Spezialanstriche, 24% auf ungeschützte, d. h. nicht beschieferte Schweißbahnen und etwa 16% auf Dachflächen mit lückenhafter Bestreuung entfallen. Dagegen traten bei ordungsgemäß bekiesten oder beschieferten Dachflächen keine Schäden auf. Im Labor durchgeführte Kurzzeitbewitterungsprüfungen bestätigten diese Untersuchung. Es zeigte sich, daß Bitumen unter Einwirkung von Witterungseinflüssen oxidiert und dabei Carbonsäuren entstehen. Es konnte weiterhin geklärt werden, daß Reaktionsprodukte von Chemikalien, die beim Blasen oder zur Vergütung von Bitumen eingesetzt werden, als Verursacher ausscheiden. Nur eine ordungsgemäße Bestreuung schwächt die Oxidation und damit die Säurebildung, so daß eine Gefährdung metallischer Dachentwässerungssysteme ausgeschlossen werden kann.