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Elektrostatisches Pulverbeschichten, ein energie‐ und rohstoffsparendes, umweltfreundliches Oberflächenverfahren
Author(s) -
Meyer Bernd D.
Publication year - 1979
Publication title -
materials and corrosion
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.487
H-Index - 55
eISSN - 1521-4176
pISSN - 0947-5117
DOI - 10.1002/maco.19790301207
Subject(s) - physics , gynecology , chemistry , medicine
Durch Lackverfahren treten in der BRD wesentliche Emissionen an Lösemitteln und Lackschlamm auf. Von den zur Verringerung dieser Probleme neu entwickelten Lack‐Materialien und ‐Verfahren ist die elektrostatische Pulverlackierung sicher das umweltfreundlichste Verfahren zur industriellen Serienlackierung. Es wird zur dekorativen Metall‐Lackierung in Europa bereits seit 1966/67 eingesetzt und hat sich auch aufgrund guter Wirtschaftlichkeit vor allem auf folgenden Märkten expansiv entwickelt: Haushaltsgeräte, Automobile, Drahtwaren, Metallmöbel, Maschinenbauteile. In den USA ist darüber hinaus die Beschichtung von Rohren wichtig. Beim Einsatz von Pulverlacken ist aufgrund des fast 100%igen Wirkungsgrades eine sehr hohe Materialausnutzung gegeben. Durch Einsatz moderner Rückgewinnungsanlagen lassen sich alle Beschränkungen der TA‐Luft weit unterschreiten. Beim Einbrennen wird – außer etwa 1/2% Wasser – praktisch nichts abgespalten. Pulverabfälle fallen nicht systematisch an und können auf normalen Hausmülldeponien abgelagert werden. Die Werte für die Applikationsenergie sind günstig. Zur Erzeugung von 1 m 2 Film ergibt sich ein sehr niedriges „Erdöläquivalent”. Durch die Entwicklung neuer Verarbeitungsanlagen hat die Applikation von Pulverlacken wesentliche Verbesserungen erfahren. Der Einsatz von Pulverlacken wird begrenzt durch die zum Einbrennen benötigte Mindesttemperatur (ab 130–140°C), durch die derzeit erreichbare Mindestschichtdicke (ab 30 m̈), durch einen gewissen Aufwand beim Material(Farb)wechsel und die Notwendigkeit des Umbaus der Verarbeitungsanlage.