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Schadensfälle bei osteosynthetischen Implantaten und ihre Ursachen
Author(s) -
Zitter H.
Publication year - 1971
Publication title -
materials and corrosion
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.487
H-Index - 55
eISSN - 1521-4176
pISSN - 0947-5117
DOI - 10.1002/maco.19710220704
Subject(s) - chemistry , gynecology , physics , medicine
Osteosynthetische Implantate werden in Europa überwiegend aus CrNiMo‐Stählen, in übersee auch aus CoCr‐Legierungen hergestellt. Aufgrund von immer wieder beobachteten Schadensfällen wird die Notwendigkeit einer bindenden Vorschrift für die Verwendung von Werkstoffen für osteosynthetische Implantate dargelegt; in diesem Zusammenhang werden einige charakteristische Schadensfälle beschrieben. Die legierten Stähle sind an sich gegen Körperflüssigkeiten weitgehend beständig, doch kann es infolge von zu niedrigem örtlichem Sauerstoffangebot oder infolge won inhomogener Verteilung der Legierungselemente zu Elementbildung mit örtlicher Korrosion kommen. Ebenso werden häufig unverträgliche Metalle zusammengebaut, so daß Kontaktkorrosion eintritt. Kochsalzlösungen, die zum Reinigen von Operationsfeldern verwendet werden, können Lochfraß verursachen. Stähle mit erhöhtem C‐Gehalt wurden häufig interkristallit zerstört. Spannungskorrosion ist hingegen unwahrscheinlich; Brüche, die dieser Korrosion zugeschrieben wurden, sind meist als Dauerbrüche anzusprechen. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen wird empfohlen, für Implantate ausschließlich CrNiMo‐Stähle mit C‐Gehalten unter 0,03% und Ma‐Gehalten über 2,5% einzusetzen.