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Kontrollmessungen an kathodisch geschützten Rohrleitungen
Author(s) -
von Baeckmann W. G.
Publication year - 1964
Publication title -
materials and corrosion
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.487
H-Index - 55
eISSN - 1521-4176
pISSN - 0947-5117
DOI - 10.1002/maco.19640150302
Subject(s) - gynecology , physics , philosophy , medicine
Abstract Die wichtigste Kontrollmessung für den kathodischen Schutz erdverlegter Rohrleitungen ist die Messung des Rohr/Boden‐Potentials. An Hand experimenteller und theoretischer Untersuchungen ist es möglich, sichere Schutzpotentiale anzugeben, bei denen die Korrosionsgeschwindigkeit praktisch bedeutungslos wird. Bei der Anwendung wissenschaftlicher Ergebnisse der Elektrochemie auf den kathodischen Schutz in der Praxis können Probleme auftreten, wenn Vorgänge zu stark vereinfacht und örtliche Gegebenheiten nicht genügend berücksichtigt werden. Solche praktischen Probleme liegen weniger bei Meßgeräten und Bezugselektroden, als bei den anschließend beschriebenen Meßverfahren und der Berücksichtigung schwer erfaßbarer Einflußgrößen. Die kathodische Polarisation an der Zu schützenden Metalloberfläche Setzt sich aus einer Durchtritts‐ und einer Diffusionsüberspannung zusammen. Ferner tritt eine Widerstandspolarisation auf, die einerseits durch den Ohmschen Spannungsabfall zwischen Rohroberfläche und Bezugselektrode, andererseits durch schlecht leitende Deck‐ oder Isolierschichten gegeben sein kann. Letztere verursachen meist gleichzeitig eine Änderung der Diffusionsüberspannung. Da die Widerstandspolarisation keinen Anteil an der Reaktionskinetik besitzt, muß ihr Einfluß bei der Schutzpotentialmessung eliminiert werden. Auf Grund eines zeitlich unterschiedlichen Verhaltens der Polarisationsarten gelingt die Aufspaltung der einzelnen Teilreaktionen nach den in der Elektrochemie üblichen Verfahren. Durch oszillographische Aufnahme won Potential‐Zeitkurven, durch Rechnung oder mit geeigneten Meßbrücken kann die Widerstandspolarisation ausgeschaltet bzw. der Ohmsche Spannungsabfall im Elektrolyten ermittelt werden.