Neuere Erkenntnisse zur Passivität der Metalle

Abstract Die anodische Auflösung und die Passivierung der Metalle werden vom Standpunkt einer Konkurrenzadsorption von aktivierenden und passivierenden Anionen aus behandelt. Es wird gezeigt, daß die Konzentrations‐ und Aciditätsverhältnisse an der Oberfläche des Metalls und im Inneren der Lösung außerordentlich stark verschieden sind, so daß man aus dem Grund bei elektrodenkinetischen Untersuchungen nicht mit den Konzentrationen oder Aktivitäten in der Lösung rechnen kann; ferner wird einerseits gezeigt, daß die Oberflächenstruktur bzw. die Gitterebene auf das anodische Verhalten einen wesentlichen Einfluß hat, daß aber andererseits auch die Oberflächenstruktur je nach dem Anodenpotential sehr verschieden sein kann. Aus diesen Erscheinungen ergibt sich, daß die eindeutige Bestimmung der Elektrodenkinetik bei der anodischen Auflösung und Passivierung der Metalle außerordentlich schwierig ist.