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Über die Ursachen der Spannungskorrosionsempfindlichkeit bei Nichteisenlegierungen und bei Stählen
Author(s) -
Graf Lundwig
Publication year - 1958
Publication title -
materials and corrosion
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.487
H-Index - 55
eISSN - 1521-4176
pISSN - 0947-5117
DOI - 10.1002/maco.19580091105
Subject(s) - stress corrosion cracking , chemistry , gynecology , physics , humanities , art , corrosion , medicine , organic chemistry
Die Grundprobleme der Spannungskorrosion sind einerseits die extreme Lokalisierung des Angriffs auf die Korngrenzen oder auch auf Bereiche innerhalb der Kristallite, andererseits die Wirkung der Zugspannung. Die Annahme, daß durch die Zugspannung die Lokalisierung des Angriffs verursacht werden würde, wurde nicht bestätigt. Es wird nachgewiesen, daß ein lokalisierter Angriff auf die Korngrenzen auch bei homogenen Mischkristallen schon ohne Vorhandensein von Zugspannungen erfolgt. Dies wird auf eine Erhöhung des Reaktionsvermögens der Großwinkel‐Korngrenzen als Folge der Mischkristallbildung zurückgeführt, die experimentell nachgewiesen wird. Dieser “Mischkristall‐Effekt” mit Maximum bei 50 At.‐% führt jedoch bei Einwirkung chemischer Agentien allein noch nicht zu interkristalliner bzw. Spannungskorrosion, sondern nur bei gleichzeitigem Auftreten eines elektrochemischen Prozesses. Es wird gezeigt, daß ein solcher unter gewissen Voraussetzungen auch bei homogenen Mischkristallen möglich ist. Bezüglich der Rolle der Zugspannungen wird gezeigt, daß ihre Wirkung lediglich darin besteht, plastische Verformungen hervorzurufen, denn unmittelbar während einer plastischen Verformung, d. h. “in statu deformandi”, wird das Reaktionsvermögen von Mischkristallen ganz beträchtlich erhöht, wofür ebenfalls experimentelle Beweise erbracht werden.