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Hochkorrosionsbeständige Legierungen in Kohlenwertstoffanlagen
Author(s) -
Wahrburg Günter
Publication year - 1957
Publication title -
materials and corrosion
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.487
H-Index - 55
eISSN - 1521-4176
pISSN - 0947-5117
DOI - 10.1002/maco.19570080303
Subject(s) - metallurgy , materials science , nuclear chemistry , physics , chemistry
Ein neues Druckverfahren für die Entschwefelung von Ammoniakgas wurde bei der Harpener Bergbau A.G., Dortmund, eingeführt. Bei der Anlage handelt es sich im wesentlichen um eine Druckkolonne von 600 mm Durchmesser und 12 m Höhe sowie einige Nebenapparaturen. Die anfänglich für den Bau verwendeten herkömmlichen Werkstoffe, u. a. auch austenitische rost‐ und säurebeständige Stäble, genügten den Anforderungen nicht. Sie wurden mitunter bereits nach wenigen Monaten durch Korrosion zerstört. Es wurde deshalb die Eignung der Hastelloy‐Legierungen überprüft. Korrosionsversuche unter Betriebsbedingungen (in [%] 20 NH 3 , 12 H 2 S, 6 CO 2 , max. 2 HCN; 160 bis 180° C; 12 atü) ergaben bei Hastelloy Alloy C (mit [%] 60 Ni, 16 Mo, 16 Cr, 4 W) einen Korrosionsverlust von 0,0014 g/m 2 ·h. Die Anlage wurde daraufhin in Hastelloy C erstellt. Die T.Ü.V.‐Prüfung bestätigte die Werte der Soll‐Analyse und ermittelte bei der mechanischen Prüfung folgende Werte: Streckgrenze 48,3 kg/mm 2 , Zugfestigkeit 83,5 kg/mm 2 , Dehnung 56%. Die Druckprüfung mit 15,6 kg/cm 2 Wasserdruck sowie die Röntgenprüfung der Schweißnähte ergab keine Beanstandungen. Die Anlage ist seit Oktober 1955 in Betrieb und arbeitet seither ohne Anstände. Das gute Verhalten des Werkstoffes Hastelloy veranlaßte das vorgenannte Unternehmen, inzwischen weitere Anlagen hieraus herstellen zu lassen.