Es geht voran!

Liebe Leserin, lieber Leser, das Frühjahr bringt traditionell viele Messen und Tagungen, inzwischen mehr als hier besprochen werden können. Was man allerorten sieht, ist eine gute Stimmung und ein gesundes Wachstum in der Laserbranche. Um dieses Wachstum auch international nachhaltig zu unterstützen, bedarf es einer gemeinsamen Plattform und der effektiven Unterstützung durch die Politik. Hochtechnologien gibt es in Europa viele, wer da Einfluss in Brüssel gewinnen will, muss sich organisieren und gezielt auf die Politik der EU‐Kommission einwirken. Mit EPIC und Photonics21 wurden entsprechende Interessenvertretungen gebildet, um die optischen Technologien auch in Brüssel stärker in den Vordergrund zu rücken. Im April wurde dafür am Rande der Photonics Europe in Straßburg eine Strategic Research Agenda durch Photonics21 an Commissioner Vivian Reding übergeben. Anlass für uns, die Hintergründe und Arbeitsweise von EPIC und Photonics21 in einem Artikel etwas genauer zu erklären (Seite 17). Ein anderes wichtiges Branchentreffen war sicher das Aachener Kolloquium Lasertechnik AKL'06. Bei frühsommerlichen Temperaturen trafen sich Experten aus den Instituten und der Industrie, um die Fortschritte in der Lasermaterialbearbeitung zu diskutieren. Eine kontroverse Diskussion gab es zu den Fortschritten bei neuen Festkörperlaserquellen (s. a. unser Schwerpunkt im Märzheft “Faser‐ vs. Scheibenlaser”). Eine kurzfristige Entscheidung des Marktes für nur ein System erscheint unwahrscheinlich, aber die Diskussion über die Details bleibt spannend. Einen Beitrag dazu liefern Thorge Hammer und Rüdiger Brockmann im aktuellen Heft (S. 36). Dort legen die Autoren erstmals detaillierte Zahlen für die Kosten pro Stunde für den Scheibenlaser vor. Ein drittes Ereignis, das hier erwähnt werden soll, hat sich schon länger angedeutet und wurde am 19. Mai offiziell: die Jenoptik AG hat sich von ihren Anteilen an M+W Zander getrennt und sich komplett neu als Konzern der optischen Technologien aufgestellt. Im Jahr 2005 hatte der jetzige Bereich Photonics Technologies nur etwa ein Viertel des Umsatzes der Jenoptik ausgemacht, die Entscheidung in Jena erscheint daher mutig aber nicht unlogisch. Seit 1998 war der Photonics Bereich in Umsatz und Gewinn kontinuierlich gewachsen, für 2006 plant die neue Jenoptik sowohl bei Umsatzwachstum als auch bei der EBIT‐Marge etwa 10 % – das darf man wohl gesund und zukunftsfähig nennen. Last but not least: Anlässlich der Optatec haben wir für dieses Heft den Schwerpunkt LEDs im Auto gewählt. Dabei geht es um die verschiedenen Varianten der Verwendung von LEDs im Innen‐ und Außenbereich. Da hat sich in den letzten Jahren viel getan und weitere Fortschritte deuten sich mit den aktuellen Entwicklungen an, einerseits mit immer stärkeren (High Brightness) LEDs und andererseits mit völlig neuen Systemen wie den organischen LEDs. Auch hier gilt: man darf weiter gespannt sein. Viel Vergnügen mit dem neuen Laser Technik Journal wünscht Ihnen die Redaktion