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Bodengefüge gegen Verdichtungen schützen – Lösungsansätze für den Schutz landwirtschaftlich genutzter Böden
Author(s) -
Lebert Matthias,
Brunotte Joachim,
Sommer Claus,
Böken Holger
Publication year - 2006
Publication title -
journal of plant nutrition and soil science
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.644
H-Index - 87
eISSN - 1522-2624
pISSN - 1436-8730
DOI - 10.1002/jpln.200521762
Subject(s) - political science , humanities , gynecology , philosophy , medicine
Für den nachhaltigen Schutz des Bodens und seiner Funktionen fordert das deutsche Bundes‐Bodenschutzgesetz eine wirksame Vorsorge bei der Bodennutzung und – sofern die Gefahr des Eintretens einer schädlichen Bodenveränderung besteht – Maßnahmen zur Gefahrenabwehr. Die Ergebnisse eines Forschungsprojektes des Umweltbundesamtes haben gezeigt, dass ein Bodengefügeschaden durch Verdichtung anhand bodenkundlicher Kriterien ermittelt werden kann. Die so angezeigte Beeinträchtigung von Bodenfunktionen reicht zum Nachweis einer schädlichen Bodenveränderung im Sinne des Gesetzes jedoch alleine nicht aus, da die Erheblichkeit der Beeinträchtigungen und der Bezug zu Schutzgütern nicht hinreichend geklärt sind. Hierzu wäre eine weitere Sachverhaltsermittlung vor Ort notwendig. Fachansätze aus der Landtechnik und der Bodenphysik schlagen Vorgehensweisen für den Schutz des Bodengefüges gegen Verdichtungen vor, die sich an den Grundsätzen der Vorsorge orientieren. Die einzelnen Ansätze haben unterschiedliche Zielsetzungen und Einsatzbereiche und stellen deshalb jeweils Lösungen für Teilbereiche des Verdichtungsschutzes dar. Das landtechnische Bewertungskonzept der „Befahrbarkeit anhand der Spurtiefe” gibt Aufschluss über die Verdichtung des Gesamtbodens unter Praxisbedingungen, ohne eine Differenzierung zwischen den betroffenen Bodenschichten. Das bodenphysikalische Konzept „Schadverdichtungsgefährdungsklassen” ist auf eine Beurteilung der Krumenverdichtung nach Ertragsgesichtspunkten ausgerichtet. Die bodenphysikalischen Konzepte „Vorbelastung” und „Belastungsquotient” liefern für den Risikofeuchtebereich der Feldkapazität Prognosen für die Unterbodenverdichtung und die Veränderung von Bodenfunktionen in Krume und Unterboden. Für eine abschließende Bewertung der Prognosen der einzelnen Fachansätze ist eine weitere Validierung anhand zusätzlicher regionalisierter Daten zum Bodengefüge nötig. Für eine bundesweite Beurteilung der Gefahr von Gefügeschäden durch Bodenverdichtungen liegen gegenwärtig noch nicht genügend Erfahrungen in der Anwendung vor.

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