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Bodensystematik und Bodenklassifikation Teil II: Zur Situation in der deutschen Bodenkunde
Author(s) -
Albrecht Christoph,
Jahn Reinhold,
Huwe Bernd
Publication year - 2005
Publication title -
journal of plant nutrition and soil science
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.644
H-Index - 87
eISSN - 1522-2624
pISSN - 1436-8730
DOI - 10.1002/jpln.200421475
Subject(s) - humanities , political science , philosophy
In Deutschland werden Böden mit einem Ordnungssystem beschrieben, welches eine Mischung aus einer Systematik und einer Klassifikation ist. Damit wird versucht, gleichzeitig auf wissenschaftliche und praktische Anforderungen zu reagieren. Die Definitionen der Bodenhorizonte und ‐profile haben eine Struktur, mit der subjektive Interpretationen und ein relativ freier Umgang mit vorhandenen Grenzwerten möglich sind. Infolgedessen kommt es zu Inkonsequenzen beim Aufbau des Bodenordnungssystems und zu Problemen bei der Bodenansprache. Den bodensystematischen Angaben fehlt dann oft die Qualität, die für die Nutzung in weiteren Anwendungen nötig wäre. Mit Fallbeispielen werden Probleme bei der Identifikation von Horizonten und Böden aufgezeigt. Zur Problemlösung wird vorgeschlagen, sowohl eine wissenschaftlich‐beschreibende Bodensystematik als auch einfach und objektiv anwendbare Bestimmungsschlüssel für Horizonte und Böden zu entwickeln bzw. weiter zu entwickeln. Seit längerem ist in der deutschen Bodenkunde eine Entwicklung weg von der deskriptiven Systematik zu einer grenzwertbasierten Klassifikation zu erkennen, obwohl beide Ordnungssysteme parallel verwendet werden sollten. Diese Tendenz zeigt sich auch in der 5. Auflage der Bodenkundlichen Kartieranleitung, die einen Bestimmungsschlüssel für die Abteilungen, Klassen und Typen der deutschen Bodensystematik enthält. Eigenschaften und Bedeutung des Schlüssels werden kurz betrachtet und weitere Notwendigkeiten für die Strukturierung bodenkundlichen Wissens und deren Weitergabe an die Praxis erörtert.