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Über die räumliche und zeitliche Variabilität scheinbar fixer Wasserhaushaltsgrößen am Beispiel von Bodenaggregaten
Author(s) -
Junkersfeld Lydia E.,
Horn Rainer
Publication year - 1997
Publication title -
zeitschrift für pflanzenernährung und bodenkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.644
H-Index - 87
eISSN - 1522-2624
pISSN - 0044-3263
DOI - 10.1002/jpln.19971600210
Subject(s) - physics , philosophy , gynecology , humanities , medicine
An einem Bodenprofil ermittelte Wasserhaushaltsparameter werden üblicherweise nicht als veränderliche Größen betrachtet und in dieser (fälschlichen) Annahme auf eine mitunter weite, räumliche Umgebung übertragen. Zusätzlich vernachlässigt man sich ständig ändernde Umgebungsbedingungen (z. B. Bodenbearbeitung, Wetter etc.), die eine zeitliche Veränderung verursachen. Zur Erfassung dieser variierenden Eigenschaften von Wassergehalts‐/Wasserspannungs‐Kurven und Wasserspannungs‐/Wasserleitfähigkeits‐Kurven wurden natürlich strukturierte und homogenisiert‐restrukturierende Einzelaggregate aus dem S d B t ‐Horizont einer pseudovergleyten Parabraunerde aus Geschiebemergel mit unterschiedlichen Quellungsmöglichkeiten untersucht. Es stellte sich heraus, daß selbst unter Berücksichtigung von Hysterese‐Effekten pF/WG‐Beziehungen von Aggregaten keineswegs eindeutig definierbar sind. Sie sind vielmehr von der Entwässerungsvorgeschichte und der dadurch verursachten Strukturierungsmöglichkeit abhängig. Damit kann man auch die k/Ψ‐Beziehungen nicht als statische Größe einordnen. Die gemessenen Werte der Wasserleitfähigkeit variieren, wenn nach der Probennahme das Material entlastet wird, es also schrumpfen und quellen kann. Aufgrund der hierdurch induzierten Schwankungsbreiten ist eine exakte Berechnung dieser Größe z. B. nach dem Modell von Van Genuchten (1987) zweifelhaft. Folglich muß auch die übliche Verwendung der als variabel identifizierten Parameter in Form von Ausgangskonstanten bei der Quantifizierung ökologischer Kennwerte in Frage gestellt werden. Die Ursache für beschriebene Charakteristika liegt in den induzierten und nur zum Teil reversiblen Strukturierungsvorgängen. Zusätzlich wird unter bestimmten Umständen physiko‐chemische Hydrophobie vermutet.