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Der Bodenwasserhaushalt an einem Fichtenstandort im Hochschwarzwald – Messung und Modellierung zur Deutung der montanen Nadelvergilbung
Author(s) -
Zimmermann Lothar,
Feger KarlHeinz
Publication year - 1997
Publication title -
zeitschrift für pflanzenernährung und bodenkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.644
H-Index - 87
eISSN - 1522-2624
pISSN - 0044-3263
DOI - 10.1002/jpln.19971600205
Subject(s) - gynecology , physics , political science , medicine
Das Auftreten der montanen Nadelvergilbung bei Fichte wurde wiederholt mit Trockenjahren in Zusammenhang gebracht und als Folge mangelnder Magnesiumernährung erklärt. Zur Überprüfung dieser Erklärungsmöglichkeit wurde der Bodenwasserhaushalt des Hochlagenstandortes Schluchsee (Südschwarzwald) analysiert. Aufgrund der klimatischen Situation, der bodenphysikalischen Eigenschaften und der Durchwurzelung war ein direkter Trockenstreß für den Fichtenbestand nicht zu erwarten. Um die zeitliche Dynamik und vertikale Verteilung der Bodenfeuchte in Einzeljahren verfolgen zu können, wurde ein Bodenwasserhaushaltsmodell mit den Bodenwassermessungen einer 8jährigen Meßperiode (1987–1995) angepaßt. Das Modell ermöglicht die retrospektive Simulation des täglichen Bodenwasserhaushaltes mit Klimadaten von umliegenden Wetterstationen bis 25 Jahre vor Meßbeginn. In den meisten Jahren von 1962 bis 1986 herrschten feuchte Bodenverhältnisse. In den Trockenjahren 1976 und 1983 kam es dagegen in der organischen Auflage zu einer Austrocknung bis zum permanenten Welkepunkt. Im Unterschied zu den trockenen Meßjahren 1991 und 1992 lag der Zeitpunkt der Trockenphase 1976 und 1983 bereits kurz nach Beginn der Vegetationsperiode. Im Jahr 1983 hielt die Austrocknung der organischen Auflage außerdem über 6 Wochen an. Im Frühsommer bei hohem Nährstoffbedarf des Bestandes kann es wegen der Flachwurzeligkeit der Fichte zu trockenheitsbedingten Engpässen in der Nährelementversorgung kommen. Dies betrifft am Standort besonders Magnesium, das sich latent im Mangel befindet und vorwiegend durch die Streuzersetzung nachgeliefert wird. Im Mg‐armen Mineralboden werden normalerweise keine deutlich transpirationslimitierenden Matrixpotentiale erreicht, so daß die Wasserversorgung auch in Trockenperioden gewährleistet ist. Das Auftreten der montanen Nadelvergilbung scheint somit an das Witterungsextrem frühsommerliche Trockenheit und dadurch induzierte Ernährungsstörungen gekoppelt zu sein.

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