Mikrosondenuntersuchungen an unterschiedlich stark mit Schwermetallen belasteten Böden. 2. Gehalte an Schwermetallen und anderen Elementen in Huminstoffaggregationen, Streustoffen und Holzkohlepartikeln

Mikrosondenmessungen an der organischen Substanz belasteter Böden ergaben teilweise sehr hohe Cu‐ (bis 13 000 mg/kg), Zn‐ (bis 48 000 mg/kg), Cd‐ (bis 2100 mg/kg) und Pb‐Gehalte (bis 193 000 mg/kg). Die unterschiedliche Neigung der Schwermetalle (SM), sich an Huminstoffen anzureichern, kann in der Affinitätssequenz Cu > Pb ⩾ Cd > Zn ⩾ Ni > Co dargestellt werden. In stärker versauerten humosen Oberbodenhorizonten steht die Pb‐ und Cd‐Bindung durch die organische Substanz offensichtlich in starker Konkurrenz zu der Bindung durch Fe‐Mn‐ bzw. Mn‐Fe‐Oxide. Die SM‐Gehalte der organischen Substanz – insbesondere die Cu‐Gehalte – weisen dabei in verschiedenen Böden signifikante, positive Beziehungen zu den Gehalten an organisch gebundenem Calcium auf. Deutliche SM‐Anreicherungen konnten auch zusammen mit einer Ca‐Anreicherung in der Epidermis bzw. im äußeren Rindenparenchym von Wurzelresten im Gegensatz zum Inneren der Wurzeln festgestellt werden. Messungen an Pilzsklerotien ergaben, daß diese – zumindest auf belasteten Standorten – auch im Innern hohe SM‐Gehalte (vor allem Blei mit bis zu 49 700 mg Pb/kg) aufweisen können. Statistische Auswertungen der EMA‐Ergebnisse lassen darauf schließen, daß SM in Huminstoffaggregationen nicht nur als metallorganische Komplexe, sondern auch (insbesondere Blei) als organische Metall‐Phosphat‐Komplexe gebunden sein können. Zu der in belasteten Böden teilweise vorgefundenen Holzkohle zeigen die SM eine ähnlich verlaufende Anreicherungsaffinität wie zu den Huminstoffaggregationen. Dies unterstreicht, daß auch Holzkohlepartikel wesentliche Adsorbenten für SM in Böden sein können.