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Genese und Klassifikation von Organomarschen der Wesermarsch
Author(s) -
Giani Luise,
Kücks Ulrike,
Straatmann Mareike
Publication year - 1997
Publication title -
zeitschrift für pflanzenernährung und bodenkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.644
H-Index - 87
eISSN - 1522-2624
pISSN - 0044-3263
DOI - 10.1002/jpln.19971600105
Subject(s) - chemistry , gynecology , medicine
Die Entstehung und die Klassifikation von Marschböden sind nach wie vor umstritten. Um die Kenntnisse über die Genese von Organomarschen zu verbessern, wurden 11 Bodenprofile untersucht. Die Böden wiesen fast immer Phragmitis im Unterboden auf. Der Beginn der Gr‐Horizonte lag in geringer Bodentiefe (40–60 cm). Der Tongehalt betrug häufig um die 60% und der C org ‐Gehalt bis zu 480 g kg −1 . Der Gesamtschwefelgehalt betrug bis 29,6 g kg −1 , der Gehalt aus‐tauschbaren Sulfats bis 4608 mg kg −1 und der Sulfatgehalt der GBL bis 51,2 mg l −1 . Mit pH(H 2 O)‐Werten zwischen 2,0–7,4, Carbonat/S‐Verhältnissen < 3 und Gesamtschwefelgehalten > 7,5 g kg −1 wiesen einige Profile die Merkmale von „Actual Acid Sulfate Soils” (AASS) auf. Die pH(per)‐Werte betrugen 2,4 bis 7,1, entsprechend sind einige Böden als „Potential Acid Sulfate Soils” (PASS) einzuordnen. Brackische als auch marine Milieus mit intensiver Schwefeldynamik und Entkalkungsprozessen sind für die geogene Phase von Organomarschen wahrscheinlich. Die pedogene Phase ist über die Steuerung des Hydroregimes wesentlich anthropogen bestimmt. Wir schlagen für humusreiche Marschen eine Unterteilung in „Organomarsch” und „Thiomarsch” auf der Bodentyp‐Ebene vor.