Mechanische Druckfortpflanzung in vulkanischen Aschenböden bei unterschiedlicher Bewirtschaftungsweise

Untersucht wurde die Druckfortpflanzung mit Hilfe von Druckmeßdosen in vulkanischen Aschenböden unter unterschiedlicher Nutzung in Südchile. Anhand der Ergebnisse von Befahrungsversuchen läßt sich feststellen, daß die vertikale Normalspannung in Naturwaldböden trotz sehr geringer Lagerungsdichte aufgrund der Verzahnung der Vulkanaschen und aufgrund des starken Wurzelfilzes im Oberboden weitestgehend kompensiert wird. Durch Waldrodung und nachfolgender zusätzlicher Befahrung mit Landmaschinen werden die ursprünglich sehr lockere, stabile Bodenstruktur zerstört und unter tiefen Spurrillen dichte Bodenplatten bis in größere Tiefe ausgebildet, die dann wieder zu einer Druckkompensierung beitragen. Eine nachträgliche Bodenlockerung führt zu einer sogar tieferreichenden Druckfortpflanzung in dem durch auflastabhängige Scherungen deformierten Boden, wobei während der Bodendeformation die meßbaren Drucke in den einzelnen Bodentiefen gering, aber gleichmäßig über größere Tiefen fortgepflanzt werden. Aus den erzielten Ergebnissen läßt sich ein erstes Bild über die Strukturentwicklung in Vulkanaschenböden und ihre Bedeutung für die Druckfortpflanzung ableiten.