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Herbstliche Nmin‐Grenzwerte als Funktion von Bodenbeschaffenheit, Klima und Bodennutzung: Modellüberlegungen
Author(s) -
van Der Ploeg Rienk R.,
Machulla Galina,
Ringe Horst,
Meins Claudia
Publication year - 1995
Publication title -
zeitschrift für pflanzenernährung und bodenkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.644
H-Index - 87
eISSN - 1522-2624
pISSN - 0044-3263
DOI - 10.1002/jpln.19951580505
Subject(s) - gynecology , physics , medicine
Strategien und Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers gegen den Eintrag von Nitrat aus Böden der landwirtschaftlichen Nutzfläche können nur dann Erfolg haben, wenn mit Hilfe von Grenzwerten und Kontrollmessungen eine Überwachung erfolgt. Nmin‐Werte im Boden (z.B. von 0·90 cm) zum Winteranfang können als geeignete Kontrollgrößen gelten, wenn sachgerechte Nmin‐Grenzwerte zum Vergleich vorhanden sind. In der vorliegenden Arbeit wird ein Verfahren vorgestellt, mit welchem bei optimaler Düngung (kein residualer Nmin im Boden bei der Ernte) der Nmin‐Wert zum Winteranfang und die Nitratauswaschung im Winterhalbjahr abgeschätzt werden können. Mit dem Verfahren werden exemplarisch Auswaschungsberechnungen für die Fruchtfolge Zuckerrüben‐Sommerweizen‐Wintergerste durchgeführt. Sie zeigen, daß für mittlere Standortverhältnisse bei optimaler Düngung, die Gesamtauswaschung der Fruchtfolge 63.7 kg/ha NO 3 − N beträgt. Wenn jedoch jährlich bis zu einem Nmin‐Wert zum Winteranfang von 45 kg/ha NO 3 − N überdüngt wird (als Sicherheitszuschlag für einen hohen Ertrag von guter Qualität), steigt die Auswaschung auf 133.6 kg/ha. Im ersten Fall beträgt die mittlere Nitratkonzentration im Sickerwasser 34.5 mg/l, im zweiten 73.1 mg/l. Nach Vorgabe eines Höchstwertes für die zulässige Nitratfracht, oder für die Nitratkonzentration im Sickerwasser, können dementsprechend mit dem Verfahren standort‐ und bewirtschaftungsspezifische Grenzwerte für das Bodennitrat zum Winteranfang hergeleitet werden. Die Festlegung solcher Höchstwerte ist allerdings keine alleinige bodenkundliche oder standortkundliche Aufgabe.