Redoxpotentialmessungen mit dauerhaft installierten Platinelektroden unter reduzierenden Bedingungen

Ziel der Untersuchungen war es festzustellen, ob das Redoxpotential unter nassen und reduzierten Bedingungen mit dauerhaft im Boden installierten, selbstgebauten Pt‐Elektroden meßbar war oder ob mechanischer Verschleiß und/oder Elektrodenkontamination den dauerhaften Einsatz der Elektroden einschränkten. Die Meßtiefen lagen in einem durch wechselnde Redoxdynamik gekennzeichneten Go‐ (‐180 bis 700 mV; pH 7,2) und einem ständig reduzierten, sulfidhaltigen Gr‐Horizont (‐200 bis 150 mV; pH 7,3) einer Kalkmarsch. Parallel eingesetzte Elektroden wurden nach bestimmten Zeiten ausgebaut, um ihr Potential in destilliertem Wasser gegen das einer baugleichen, nicht im Boden eingesetzten Elektrode zu vergleichen. Die Potentialänderungen im Go‐Horizont waren eng mit Grundwasserschwankungen und zeitweise ablaufenden Redoxprozessen des Mn und Fe verknüpft. Selbst nach 20monatigem Einsatz wurden kurzfristig veränderte Belüftungsverhältnisse rasch angezeigt. Die getesteten Elektroden zeigten weder im Go‐ noch im Gr‐Horizont sichtbare Beläge auf der Elektrodenoberfläche. Ihre Potentiale waren niedriger (11 bis 33 mV) als die einer nicht eingesetzten Elektrode, untereinander traten aber unabhängig von Einsatztiefe und ‐dauer keine systematischen Abweichungen auf. Die Ergebnisse zeigen, daß die Elektroden keinem mechanischen Verschleiß unterlagen, und daß keine eindeutige, die qualitative Interpretation der Redoxpotentiale einschränkende Elektrodenkontamination aufgetreten war. Es wird vorgeschlagen, die Redoxpotentiale stau‐ oder grundwassernasser Böden mit dauerhaft installierten Pt‐Elektroden aufzunehmen.