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Zur Genese von Schwarzerden auf der Sontheimer Hochterrasse in der Donauniederung bei Ulm
Author(s) -
Thater Michael,
Stahr Karl
Publication year - 1991
Publication title -
zeitschrift für pflanzenernährung und bodenkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.644
H-Index - 87
eISSN - 1522-2624
pISSN - 0044-3263
DOI - 10.1002/jpln.19911540409
Subject(s) - chemistry , microbiology and biotechnology , biology
Die „schwarzerdeähnlichen” Böden auf der Hochterrasse der Donau nordöstlich von Ulm wurden feldbodenkundlich, bodenphysikalisch, bodenchemisch, tonmineralogisch und pollenanalytisch untersucht. Dabei ergab sich für das Ausgangsgestein der Bodenbildung aufgrund seiner Textur, seines Tonmineralbestandes, der Feingefügeeigenschaften, des Kalkgehaltes, des Auftretens von Lößschnecken sowie der Lage auf einer rißeiszeitlichen Terrasse mit weiträumiger großer Einheitlichkeit des Sediments ohne Anzeichen von Verschwemmungen eine Einordnung als äolisch abgelagerter Löß. Die nachgewiesenen bodenbildenden Prozesse Entkalkung, Silikatverwitterung, Tonmineralneubildung und Tonverlagerung belegen eine Bodenentwicklung außerhalb eines permanenten Grundwassereinflusses von mindestens 8000 Jahren. Eine Humusakkumulation unter Anmoorbedingungen während der Moorbildung auf der benachbarten Niederterrasse im Verlauf von Boreal und Atlantikum wird ausgeschlossen. Vielmehr muß von einer Akkumulation der organischen Substanz und einer Vertiefung der Humushorizonte durch Steppenbodenbildung und Bioturbation ausgegangen werden. Nach Ansteigen des Grundwasserspiegels führte die wechselnde Durchfeuchtung mit carbonathaltigem Karstgrundwasser zur Stabilisierung der organischen Substanz und verhinderte eine stärkere Degradation der Böden bis in die Gegenwart. Die Bodengesellschaft wird durch vergleyte Parabraunerde‐Tschernoseme, Griserden und gleyartige Böden gebildet.