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Einfluß chemischer Bodeneigenschaften auf Ausmaß und Zusammensetzung der Denitrifikationsverluste drei verschiedener Bakterien
Author(s) -
AbouSeada M. N. I.,
Ottow J. C. G.
Publication year - 1988
Publication title -
zeitschrift für pflanzenernährung und bodenkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.644
H-Index - 87
eISSN - 1522-2624
pISSN - 0044-3263
DOI - 10.1002/jpln.19881510208
Subject(s) - chemistry , microbiology and biotechnology , biology
Abstract In Modellversuchen wurde die Kohlenstoffmineralisation (CO 2 ‐Freisetzung) und Denitrifikation (quantitativ und qualitativ) von drei verschiedenen Bakterien ( Aeromonas “denitrificans” S224, Azospirillum lipoferum DSM 1843 und Bacillus licheniformis ATCC 14580) in vier unterschied‐lichen Böden (Allochthone Vega, Parabraunerde, Kalkpaternia und Kolluviale Braunerde) nach einer relativ hohen Nitratdüngung (300 μg NO − 3 ‐N/g TB) unter permanent anaeroben Bedingungen (He‐Atmosphäre) im Laufe einer dreiwöchigen Bebrütung unter Standardbedingungen (30°C, 80% mWK) verfolgt. In der Gasphase wurde die Bildung von CO 2 , NO, N 2 O, N 2 sowie CH 4 regelmäßig analysiert. Am Versuchsende wurden die Veränderungen in C t , N t , wasserlöslichem Kohlenstoff (C H 2 O ), Nitrat, Nitrit und Ammonium festgestellt. Unter den genannten Testorganismen wurde die intensivste Denitrifikation im Braunauenboden nachgewiesen, obwohl das Ausmaß der CO 2 ‐Freisetzung geringer war als in der Kolluvialen Braunerde oder Paternia. In der relativ sauren Parabraunerde zeigten die Testorganismen die geringste Gesamtaktivität (CO 2 ‐Bildung und Denitrifikation). Intensität der CO 2 ‐Freisetzung und Denitrifikation liefen nicht parallel. Die Stickoxide (NO und N 2 O) wurden organismen‐ und bodenspezifisch entbunden. So wurde NO durch A. “denitrificans” nur in der Paternia und in der Parabraunerde gebildet, während B. licheniformis dieses Gas ausschließlich aus der Kolluvialen Braunerde freisetzte. A. lipoferum vermochte NO in keinem der Böden zu bilden. A. “denitrificans” bildete N 2 O in allen Böden, aber in sehr unterschiedlicher Intensität. Dagegen vermochte A. lipoferum N 2 O nur in dem Braunauenboden und B. licheniformis ausschließlich in der Kolluvialen Braunerde zu bilden. Methan wurde nicht nachgewiesen. Offenbar ist die Bildung von NO und N 2 O bei relativ hoher Nitratkonzentration nicht nur organismen‐spezifisch, sondern wird zudem deutlich von den chemischen Bodeneigenschaften mit beeinflußt. Die Qualität der Denitrifikationsverluste aus Böden wird somit zwar von der Art der Mikroflora bestimmt, kann jedoch in gewissem Umfang aufgrund von Wechselwirkungen mit den chemischen Bodeneigenschaften verändert werden. Faktoren, welche Intensität und Qualität der Denitrifikation maßgebend bestimmen, werden diskutiert.