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Natürliche Radiokohlenstoffmessungen als Beitrag zur Definition rezent‐ oder paläoklimatischer Leithorizonte in Tunesien
Author(s) -
Scharpenseel H. W.,
Schiffmann H.
Publication year - 1985
Publication title -
zeitschrift für pflanzenernährung und bodenkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.644
H-Index - 87
eISSN - 1522-2624
pISSN - 0044-3263
DOI - 10.1002/jpln.19851480202
Subject(s) - gynecology , chemistry , physics , medicine
Abstract Es werden die in Tunesien definierten Klimaleitlinien und Leithorizonte der kontinentalen sowie ozeanischen Quartärstratigraphie dargestellt. Radiokohlenstoffdaten von 116 Bodenproben aus Bodenprofil‐ oder weitergehenden Quartäraufschlüssen deuten auf mindestens einen Leithorizont, der einer meist vom “Historique” überdeckten Mollisol ‐ Paläobodenbildung des Rharbien, etwa 7‐8000 B. P. entspricht. Oft liegt ein Doppelhorizont vor mit einer jüngeren Komponente von 5000 B. P. Ein weiterer ochric fA‐Horizont von 10‐15000 B. P. des jüngeren Soltanien wurde mehrfach, aber nicht so regelmäßig angetroffen. Der C‐Gehalt noch älterer Paläoböden, bis auf einen Paleargid von 23000 B. P., ist so niedrig, daß der verbleibende organische Kohlenstoff durch die Prozedur der Karbonatzerstörung zur Beseitigung des lithogenen C nicht ausreicht für eine Benzolmeßprobe oder die Gefahr einer Verfälschung besteht. 0,1% organischer Kohlenstoff scheint die untere Schwelle zu sein für vernünftiges Arbeiten. Einige Profile zeigten ganz unten, direkt über der Erosionsebene des Wadi eine Altersinflektion. Sie deutet an, daß durch laterale Anlagerung jüngeren alluvialen Substrats eine irreführende Verjüngung erfolgen kann. Die Ergebnisse zeigen, daß schichtweise Datierung des gesamten Profils ratsam ist. Interpretation einzelner Datierungsproben in semiariden Quartäraufschlüssen erscheint gewagt und wenig zuverlässig. An einigen Horizonten/Schichten, wo Sedimentwechsel möglich erschienen, wurden als Entscheidungshilfen Allelementanalysen durchgeführt. Ein Histogramm aller bisher in Tunesien gewonnenen 14 C‐Daten von Böden, Sedimenten oder Grundwasser zeigt Häufigkeitsmaxima, d. h. klimatische Phasen genügender Feuchte für Boden‐ und Grundwasserbildung um 5000, 7‐8000, 10‐11000 und 13‐15000 B. P.

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