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Der Einfluß des Wassergehaltes auf den Atrazin‐Abbau im Boden
Author(s) -
Seibert K.,
Führ F.
Publication year - 1984
Publication title -
zeitschrift für pflanzenernährung und bodenkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.644
H-Index - 87
eISSN - 1522-2624
pISSN - 0044-3263
DOI - 10.1002/jpln.19841470406
Subject(s) - chemistry
Im Standardboden 2.2 der LUFA Speyer und in einer Parabraunerde (Ackerkrume, Standort Eschweiler) wurde der Abbau von [Äthyl‐1‐ 14 C] Atrazin in Abhängigkeit vom Wassergehalt des Bodens unter Laborbedingungen untersucht. Die Versuche wurden in Anlehnung an die Prüfrichtlinien der Biologischen Bundesanstalt zum Abbau von Pflanzenschutzchemikalien im Boden durchgeführt. Die Simulation der unter Pflanzenbewuchs im Boden beobachteten Feuchteschwankungen umfaßte bei Konstantgehalten von 20, 40, 60 und 80 % der maximalen Wasserkapazität die Variation um 20–60 % der WK max mit anschließender Wiederbefeuchtung auf Konstantwerte. Bei Einsatz einer Wirkstoffkonzentration von 10 mg Atrazin/kg Boden wurden im Zeitraum von 71 Tagen bei Bodentemperaturen von 22°C insgesamt 4 und 6 % des Äthyl‐1‐Kohlenstoffatoms des Atrazin‐Moleküls zu CO 2 mineralisiert mit jeweils auf ca. 2/3 reduzierten Umsatzraten im Standardboden 2.2. Die Umwandlung zu hydroxylierten Metaboliten stieg mit abnehmendem Wassergehalt an. Der Anteil an nicht‐extrahierbaren Rückständen lag in beiden Böden bei 30–40 % der eingesetzten Radioaktivität. Insgesamt liefen die Abbauvorgänge in der Parabraunerde intensiver ab als im Standardboden 2.2. Dies zeigt erneut die Bedeutung, für derartige Versuche jeweils frische Ackerböden einzusetzen. Insgesamt hatte die Variation des Boden‐Wassergehaltes keinen stark ausgeprägten Einfluß auf die Mineralisierungsraten, jedoch auf die Metabolisierung und die Entstehung bestimmter Metabolitfraktionen.