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Rekonstruktion des Ausgangszustandes und Bilanzierung von Böden einer Moränenlandschaft
Author(s) -
Alaily A.
Publication year - 1983
Publication title -
zeitschrift für pflanzenernährung und bodenkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.644
H-Index - 87
eISSN - 1522-2624
pISSN - 0044-3263
DOI - 10.1002/jpln.19831460109
Subject(s) - humanities , art
Am Beispiel von 2 Böden aus heterogenen wechseleiszeitlichen glazigenen Gesteinen wurde eine Methode zur Rekonstruktion der Gehalte des Ausgangsgesteins an Karbonaten, Eisen und Ton als Vertretern der verwitterungslabilen pedogenen Merkmale beschrieben. Die untersuchten Böden sind eine Rostbraunerde unter Wald und eine Braunerde unter Mähwiese, die seit über 70 Jahren mit städtischen Abwässern berieselt wird. Die Ursachen der Heterogenität des Feinbodenmaterials des Ausgangsgesteins liegen in der Ablagerung des Geschiebematerials in unterschiedlichem Sortierungs‐ und Feinheitsgrad sowie in in‐situ abgelaufener kryoklastischer Verwitterung der verschiedenen Bodenskelette. Die Rekonstruktion wurde aus der Beziehung zwischen den genannten verwitterungslabilen Merkmalen und verwitterungsstabilen Merkmalen in Pleistozänen Sedimenten des Berliner Raumes errechnet. Als verwitterungsstabile Merkmale wurden Sortierungs‐ (So) und Feinheitsgrad (Md) der 2–600 γ Kornfraktionen, Grobsandgehalt sowie Zr‐ und Ti‐Gehalte der Nicht‐Tonfraktionen betrachtet. Die Berechnungen wurden mit Hilfe mehrfacher Regressionsgleichungen durchgeführt. Auf der Basis der errechneten ursprünglichen und der gemessenen heutigen Gehalte an verwitterungslabilen Bestandteilen wurde das Ausmaß der Entkalkungs‐, Verlehmungs‐, Lessivierungs‐ und Versauerungsprozesse sowie die pedogenetischen Veränderungen infolge 70‐jähriger Abwasserberieselung ermittelt.