Chemische Bindungen des Lignins mit Ammoniak und Aminen

Durch die Absorptionsspektroskopie im sichtbaren (340–700 nm) und infraroten (4000–400 cm −1 ) Bereich konnte gezeigt werden, daß es zu chemischen Bindungen zwischen natürlichem Lignin und Ammoniak, gerade auch im Beisein von Ag(NH 3 )OH, sowie zwischen Lignin und p‐ bzw. o‐Anisidin kommt. Letzteres reagierte nur in Gegenwart von ZnCl 2 . Alle untersuchten Reaktionen sind in Kulturböden möglich und von praktischer Bedeutung. Der Stickstoff wird entweder ionisch als NH   4 +oder kovalent als primäres oder sekundäres Amin an Lignin gebunden bzw. in dieses eingebaut. Die chemische Bindung zwischen Lignin und Ammoniak kann durch die Wasserstoffionenkonzentration beeinflußt werden. Mit von 5,15 bis 12,3 steigenden pH‐Werten nahm die Reaktion des Ammoniaks mit den Carbonylgruppen des Lignins eindeutig zu. Die möglichen Reaktionsmechanismen werden diskutiert.