Premium
Die Phosphatmobilität im Hochmoorboden in Abhängigkeit von der Düngung
Author(s) -
Kuntze H.,
Scheffer B.
Publication year - 1979
Publication title -
zeitschrift für pflanzenernährung und bodenkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.644
H-Index - 87
eISSN - 1522-2624
pISSN - 0044-3263
DOI - 10.1002/jpln.19791420205
Subject(s) - chemistry
Die Phosphatdynamik saurer Hochmoorböden unterscheidet sich sehr von der der Mineralböden. Neben hoher Phosphataufnahme durch die Pflanzen werden gegenüber Mineralböden 10 bis 20 mal höhere Phosphatverluste durch Auswaschung gemessen. Diese hohe Phosphatmobilität wird durch Höhe, Form und Zeit der Phosphatdüngung, Plazierung des Düngemittels auf oder in dem Moorboden und durch die Kulturart (Acker‐, Grünland) geprägt. Die dazu durchgeführten Feld‐ und Lysimeterversuche ergaben: 1. Wasserlösliche Phosphate werden schnell verlagert und ausgewaschen. 2. Wasserunlösliche Phosphatdünger werden relativ schnell im sauren Hochmoorboden aufgeschlossen und dann ausgewaschen. Schon eine Erhöhung des pH‐Wertes der Krume und Ausbringen der Phosphate auf den Boden und nicht in den Boden kann die Mobilität deutlich einschränken. So wurden im Lysimeterversuch bei pH 4, 0 ca. 80% des Thomasphosphat‐P und ca. 70% des Hyperphos‐P, bei pH 4,5 nur 17% Thomasphosphat‐P und 15% Hyperphos‐P ausgewaschen. 3. Um den Phosphataustrag so niedrig wie möglich zu halten, sollte stets nur eine Phosphatersatzdüngung, möglichst im Frühjahr, durchgeführt werden. 4. Durch Grünlandnutzung saurer Hochmoorböden kann der Phosphataustrag um den Faktor 2‐3 im Vergleich zur Ackernutzung gedrosselt werden.