Bewertung von Substraten für das mikrobielle Wachstum auf der Grundlage ihres Kohlenstoff/Energie‐Verhältnisses

Ausgehend von der Tatsache, daß sich die Verbrennungsenthalpien mikrobieller Biomassen, unabhängig von der Kohlenstoff‐ und Energiequelle, bei nicht‐limitiertem Wachstum praktisch nicht unterscheiden, wurde das Kohlenstoff/Energie‐Verhältnis von 23 Substraten berechnet. Gemessen an der Verbrennungsenthalpie der Biomasse lassen sich die Substrate einteilen in Substrate 1. mit Energieüberschuß (z. B. Äthanol), 2. mit einem nahezu ausgewogenen Kohlenstoff/Energie‐Verhältnis (z. B. Glycerin), 3. mit Energiemangel (z. B. Acetat, Succinat). Durch Kombination von Substraten in einem bestimmten Mischungsverhältnis sollte ein Ausbalancieren möglich sein, was zur Verbesserung der Ertragskoeffizienten, zu Erhöhung der spezifischen Wachstumsgeschwindigkeit und zur Verkürzung von lag‐Phasen beim Start von Fermentationsprozessen führen könnte, vorausgesetzt, das Auxiliar‐Substrat („suppline”) wird simultan verwertet. Für Substrate, die durch Fixierung an einen Akzeptor assimiliert werden und/oder deren Assimilationssequenz heterotrophe CO 2 ‐Fixierung einschließt, ist dieses Prinzip vorgebildet. Die simultane Verwertung von Substraten sollte danach eher ein biologisches Prinzip sein und nicht eine Ausnahme.