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Synthese und Bestimmung der absoluten Konfiguration von Norpyrenophorin, Pyrenophorin und Vermiculin
Author(s) -
Seuring Bernhard,
Seebach Dieter
Publication year - 1978
Publication title -
justus liebigs annalen der chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.825
H-Index - 155
eISSN - 1099-0690
pISSN - 0075-4617
DOI - 10.1002/jlac.197819781220
Subject(s) - chemistry , medicinal chemistry , stereochemistry
Abstract Aus den Alkylhalogeniden 4, 5 und 6 werden in wenigen Schritten die Hydroxysäuren 8, 10b bzw. 15b (allgemeine Formel E ) mit 1,3‐Dithian‐geschützten Ketogruppen synthetisiert. 10b und 15b erhält man in enantiomerenreiner Form, wenn man von den aus Hydroxybuttersäure oder Äpfelsäure leicht erhältlichen chiralen Vorläufern 5 bzw. 6 ausgeht. Von den drei gebräuchlichen Methoden der Makrocyclisierung (Dipyridyldisulfid/Triphenylphosphin, Azodicarbonsäure‐diethyl‐ester/Triphenylphosphin und 2‐Halogenpyridiniumsalz) überführt nur die Reaktion mit Azodicarbonsäurediester/Triphenylphosphin nach Mitsunobu die schwefelhaltigen Hydroxysäuren in die Diolide 16‐18 , deren Thioacetalgruppen mit Quecksilber(II)‐oxid/Bortrifluorid hydrolytisch abgespalten werden. Dabei entstehen die im Titel genannten Makrolide 1‐3 , Pyrenophorin ( 2 ) und Vermiculin ( 3 ) in optisch aktiver Form. Es wird durch Modellversuche [Gleichungen (1) ‐ (3)] gezeigt, daß bei der dimerisierenden Veresterung mit Azodicarbonsäurediester/Triphenylphosphin Konfigurationsumkehr am alkoholischen Chiralitätszentrum eintritt. Dadurch sind die in Schema 1 zusammengefaßten Synthesen von Pyrenophorin ( R,R ‐2) und Vermiculin ( S,S ‐3) Bestimmungen der bisher unbekannten absoluten Konfigurationen dieser Naturstoffe. Die Gesamtausbeuten vom Alkylierungsmittel bis zu den Dioliden ( 4→1, 5→2 und 6→3 ) liegen bei 17, 27 bzw. 8%. — Eine Untersuchung des antimikrobiellen Wirkungsspektrums zeigt keinen Unterschied zwischen (+)‐ und (‐)‐Vermiculin oder (‐)‐ und (±)‐Pyrenophorin; die physiologische Wirksamkeit des am Diolidring unsubstituierten, achiralen Norpyrenophorins ist annähernd gleich der des Pyrenophorins.

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