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Die Tugend des Staatsmanns. Eine pragmatische Dimension in Kants politischer Philosophie
Author(s) -
Nawrath Thomas
Publication year - 2005
Publication title -
swiss political science review
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.632
H-Index - 30
eISSN - 1662-6370
pISSN - 1424-7755
DOI - 10.1002/j.1662-6370.2005.tb00356.x
Subject(s) - philosophy , humanities
Der vorliegende Artikel sucht die Dimension konkreter Politik in Kants Philosophie und fragt anhand des Verhältnisses von Staatsoberhaupt und Untertan danach, wann eine Republik mehr ist als nur ein Wort auf einem Blatt Papier. Hierzu wird das Verhältnis zwischen Kants Ethik und seiner Pädagogik heranzuziehen sein. Weder kann die Lösung allein durch die Individualethik erbracht werden, noch befriedigt allein eine geschichtsphilosophische Hoffnung. Denn dadurch wird das Selbstdenken als zentrale Forderung der Aufklärung konterkarriert. Die realhistorischen Ereignisse in Frankreich und ihre systematische Erläuterung durch Kant weisen auf dasselbe Problem hin, wenn er die Abschaffung der Adelselite befürwortet. Die Institution des Adels genügt nämlich ebenfalls nicht dem Kriterium der Menschenrechte. Daraus ergibt sich für die Republikanisierung, damit sie für den Untertan nachvollziehbar wird, die Bildung eines politischen Bewusstseins. Hierzu antizipiert Kant dasjenige, was heute unter dem Begriff des Sozialkapitals diskutiert wird.

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