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Beiträge zur Kenntnis der Gynoeceumsstruktur der Papaveraceae Juss. s. str
Author(s) -
Gonnermann Claudia
Publication year - 1980
Publication title -
feddes repertorium
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.24
H-Index - 25
eISSN - 1522-239X
pISSN - 0014-8962
DOI - 10.1002/fedr.19800910905
Subject(s) - humanities , papaveraceae , philosophy , biology , botany , alkaloid
Die Struktur der parakarpen Gynoeceen in der Unterfamilie Papaveroideae der Familie Papaveraceae Juss. wird seit über 150 Jahren unterschiedlich interpretiert. Neben der Auffassung, daß das Gynoeceum so viele Karpelle wie Valven besitzt, existiert die Vorstellung, daß unterschiedliche Karpellformen (fertile “solide” bzw. “kontrahierte” Karpelle und sterile “Valven‐” bzw. “expandierte” Karpelle) am Aufbau beteiligt sind. Zur Klärung dieser Frage wurden die Gynoeceen zahlreicher Gattungen morphologisch untersucht, wobei der Vaskulatur der Plazentarregionen besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Verschiedene teratologische Gynoeceen wurden ebenfalls unter diesem Aspekt ausgewertet. Die Ergebnisse lassen den Schluß zu, daß die Gynoeceen in der Unterfamilie Papaveroideae aus Karpellen zweier Formen zusammengesetzt sind. Valvenkarpelle alternieren mit mehr oder weniger stark kontrahierten Karpellen, die Hauptbestandteil der Plazentarregionen sind. Beide Karpellformen sind jedoch fertil. In der Unterfamilie Platystemonoideae ERNST tritt lediglich eine Karpellform auf, das “klassische” Karpell. Es wird eine Übersicht über die Herausbildung und die Evolutionstrends des Gynoeceums in der Familie gegeben.