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Beiträge zur Kenntnis der Sippenstruktur der Gattung Glaucium Miller (Papaveraceae). Part I
Author(s) -
Mory Birgit
Publication year - 1979
Publication title -
feddes repertorium
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.24
H-Index - 25
eISSN - 1522-239X
pISSN - 0014-8962
DOI - 10.1002/fedr.19790890902
Subject(s) - botany , biology , humanities , art
Die vorliegende Arbeit enthält die Revision der 22 Arten umfassenden Gattung Glaucium Miller. Ihr Areal erstreckt sich in Eurasien und Nordafrika von den atlantischen Küsten Europas und den Kanarischen Inseln bis zum Mongolischen Altai, wobei die meisten Arten der Orientalisch‐Turanischen Florenregion angehören. Die Untersuchungen beruhen vor allem auf dem Studium eines umfangreichen Herbarmaterials. Morphologie, Anatomie und Chorologie liefern die wichtigsten Merkmale zu Klärung der infragenerischen und infraspezifischen Verhältnisse. So heben sich im infragenerischen Bereich zwei Sippen ab, die im Range von Sektionen bewertet werden. Differenzierungsmerkmale sind die Öffnungsweisen der Früchte in Korrelation mit weiteren Merkmalen wie denen der Blatt‐ und Sproßmorphologie, des Samens und der Pollenkörner. Die 4 Arten der sect. Acropetala Mory sect. nov. mit der akropetalen Öffnungsweise der Früchte werden in 3 Series gegliedert. Differenzierungsmerkmal der Series ist vor allem die Fruchtknoten‐ bzw. Fruchtbehaarung. Es konnte eine Art aus dem nördlichen Iran, G. elbursium Mory sp. nov. mit der Unterart, G. elbursium subsp. ventii Mory subsp. nov. beschrieben werden. Von drei Arten wurden Unterarten abgegrenzt: G. refractocarpum Gilli subsp. erectocarpum Mory subsp. nov., G. calycinum Boiss. subsp. aserbaidshanicum Mory subsp. nov. und G. oxylobum Boiss. et Buhse subsp. rechingeri Mory subsp. nov. Die phylogenetischen Beziehungen der Gattung werden in einem Stammbaum dargestellt. Die sect. Acropetala wird als primitiver gegenüber der sect. Glaucium angesehen. Besondere Berücksichtigung bei der Beurteilung der Merkmale fanden eine Reihe paralleler Entwicklungen vor allem von Merkmalen des generativen Bereichs wie des Andrözeums und der Früchte. Zum Schluß der Arbeit wird ein Bestimmungsschlüssel vorgelegt, der Arten, Unterarten und Varietäten enthält.