Zur Ökologie und Chorologie der Trockenrasenvegetation Rumäniens

Für eine klare Abgrenzung der Florenregionen und ‐provinzen Südeuropas sind noch umfassende Untersuchungen nötig im Rahmen derer auch eine ökologisch und geographisch differenzierende Analyse der Trockenrasenvegetation Rumäniens eine bedeutende Rolle spielen kann. Durch die Bestimmung der Fundorte aller in Rumänien verbreiteten Stipa ‐Arten zeichnet sich eine erste Differenzierung des Landes in stärker bzw. weniger stark kontinental beeinflußte Gebiete ab. Ebenso erweist es sich, daß Festuca repicola für die Waldsteppen und vor allem für die Steppengebiete im Süden und Osten Rumäniens keineswegs so häufig und vor allem in viel geringerem Maße bestandesbildend ist, als bisher angenommen wurde. Klare Rückschlüsse auf die Möglichkeiten einer geographischen Differenzierung der Xerothermrasenvegetation Rumäniens ermöglicht unter anderm auch die Verbreitung von Danthonia provincialis , sovie der Rasen mit Brachypodium pinnatum und Chrysopogon gryllus . Es erweist sich dabei, daß mehrere zur Ordnung Brometalia neigende Halbtrockenrasentypen auf dem Gebiete Rumäniens ein deutliches W‐O oder SW‐NO‐Gefälle aufweisen, bzw. überhaupt die stärker kontinental geprägten Landesteile meiden. Andernteils ergeben das gegen Norden zu schnell abklingende Vorkommen der auf den Süden Rumäniens beschränkten Haynaldia villosa ‐Bestände, der Aegilops cylindrica ‐reichen Rasengesellschaften und anderer Xerothermrasen (z. B. mit Cynosurus echinatus ) eine gewisse Süd‐Nord‐Staffelung. Eine ins einzelne gehende Untersuchung der Zusammensetzung aller Ersatzgesellschaften aus den verschiedenen Landesteilen bringt jedenfalls in dieser Hinsicht sicher noch manche Klärung, was am Beispiel der in Rumänien weit verbreiteten Bothriochloa ischaemum ‐Rasen aufgezeigt wird.