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Die Taxonomie der Aconitum napellus ‐Gruppe in Europa
Author(s) -
Seitz Wolfgang
Publication year - 1969
Publication title -
feddes repertorium
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.24
H-Index - 25
eISSN - 1522-239X
pISSN - 0014-8962
DOI - 10.1002/fedr.19690800102
Subject(s) - chemistry
1 Die europäischen Sippen der A. napellus ‐Gruppe werden in der vorliegenden Studie morphologisch (ca. 4000 Herbarpflanzen) sowie zytologisch (34 Populationen) untersucht. 2 Außerordentlich hohe Variabilität und Merkmalsarmut erschweren eine natürliche Gliederung der Gruppe. 3 Von 29 Arten, die in der letzten Gesamtbearbeitung für Europa durch Gayer und andere Autoren bis 1939 aufgestellt wurden, konnten nur 3 als Art aufrecht erhalten werden. 4 Die Hauptart A. napellus wird in 9 Subspezies unterteilt, die z. T. sehr eng miteinander verwandt sind und sich nicht immer deutlich abgrenzen lassen. 5 Die Unterarten bastardieren an den sich überlappenden Arealrändern, häufig treten auch Introgressionen auf. Künstlich hergestellte Bastarde zwischen den Unterarten sind in der F 1 ‐Generation voll fertil. 6 Es werden die Chromosomenzahlen von 8 Sippen der A. napellus ‐Gruppe (und 3 der A. variegatum ‐Gruppe) erstmals festgestellt: alle Vertreter der A. napellus ‐Gruppe sind einheitlich tetraploid, nur die endemische Art der Julischen Alpen, A. angustifolium , besitzt eine hexaploide Chromosomenzahl. Die A. variegatum ‐Gruppe verharrt konstant auf der diploiden Stufe. 7 Zwischen Ploidiestufe und Pollengröße besteht auch bei Aconitum eine gewisse Korrelation. 8 A. angustifolium wird als allopolyploider Bastard zwischen A. variegatum s. lat. und A. napellus ssp. tauricum gedeutet und in einer eigenen Subsektion abgetrennt. 9 Als ursprünglichste Sippen der A. napellus ‐Diachore in Europa werden die südliche Reliktart A. divergens und die östliche Unterart aus der Tatra, ssp. skerisorae , angenommen. 10 Es wird versucht, die Nomenklatur auf einen dem Code von 1961 entsprechenden, legitimen Stand zu bringen.