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Studien in den Wäldern des Carpinion‐Verbandes im Apennin an der Südwestgrenze des Vorkommens von Carpinus betulus
Author(s) -
Oberdorfer Erich
Publication year - 1968
Publication title -
feddes repertorium
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.24
H-Index - 25
eISSN - 1522-239X
pISSN - 0014-8962
DOI - 10.1002/fedr.19680770108
Subject(s) - forestry , humanities , botany , geography , biology , art
Abstract Es wird über eine im Nordapennin weit verbreitete Carpinion‐Gesellschaft berichtet, die nach der Kennart Physospermum cornubiense als Physospermo‐Quercetum petraea bezeichnet wird. Eine zweite Kennart: Anemone trifolia ssp. albida wird als Unterart für das Gebiet neu nachgewiesen. Neben der vor allem auf grundfrischen Böden stehenden Carpinus betulus sind die in historischer Zeit eingebrachte und dann geförderte Castanea sativa , ferner die alteingesessenen Quercus petraea, Qu. cerris, Fraxinus ornus oder Prunus avium die Hauptholzarten der Gesellschaft. In der Kraut‐ und Strauchschicht werden zahlreiche Carpinion‐ und Fagetalia‐Arten von Wärmezeigern der Quercetalia pubescentis und Säurezeigern der Quercetalia robori‐petraeae begleitet. Außer dem landschaftsbeherrschenden Physospermo‐Quercetum konnte noch eine weitere Carpinion‐Gesellschaft, das Salvio‐Fraxinetum O BERD . 64 als Spezialistengesellschaft feuchter Standorte festgestellt werden. Alle Carpinion‐Gesellschaften wachsen in der Fallaub‐Eichenstufe zwischen 100 und 800 m Seehöhe auf kühlen, tonigen und kalkarmen Böden. Auf warmen, trockenen und meist kalkhaltigen Standorten stocken daneben thermophile Gesellschaften des Orno‐Ostryon‐Verbandes. In ganz Oberitalien, mit Ausnahme des westinsubrischen Raumes, bilden Carpinion‐ und Orno‐Ostryon‐Gesellschaften einen charakteristischen Klimax‐Komplex.