Zur Röntgenbeugung an kleinen kohärenten Kristallbereichen

Abstract Für kohärente Einkristalle mit sehr geringen Abmessungen werden Beziehungen für die Winkelintervalle der einfallenden und reflektierten Röntgenstrahlen im Beugungsfall abgeleitet. Im Fall einer dünnen Schicht ergeben sich nach der kinematischen Beugungstheorie explizite Ausdrücke, die sich auch als Grenzfall aus den Beziehungen der dynamischen Theorie herleiten lassen. Das Verhalten der Strahlen ist dabei völlig analog zum Beugungsgeschehen an großen perfekten Einkristallen. Für einen isometrischen kleinen Kristall sind die quantitativen Zusammenhänge von der konkreten experimentellen Anordnung abhängig. Die grundsätzlichen diffraktometrischen Meßmöglichkeiten für diese Winkelintervalle der Beugung werden betrachtet und hinsichtlich ihres Informationsgehaltes verglichen. Für einige praktisch wichtige Anwendungsbeispiele diffraktometrischer Untersuchungen werden die Konsequenzen diskutiert, die sich bei Berücksichtigung der Kohärenzlängenbeiträge ergeben. Dabei wird speziell die Möglichkeit abgeschätzt, einen solchen Beitrag durch Registrierung der Rockingkurve bei festem Winkel 2⊖ experimentell zu ermitteln.