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Die dreidimensionale Orientierungsverteilungsfunktion und Methoden zu ihrer Bestimmung
Author(s) -
Bunge H.J.
Publication year - 1968
Publication title -
kristall und technik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.377
H-Index - 64
eISSN - 1521-4079
pISSN - 0023-4753
DOI - 10.1002/crat.19680030310
Subject(s) - physics
Um die Orientierung eines Kristalles in einer vielkristallinen Probe vollständig beschreiben zu können, benötigt man mindestens drei Parameter. Zwei Parameter beschreiben die Orientierung einer bestimmten Kristallrichtung im Raum, der dritte legt eine Drehung um diese Richtung herum fest. Die Orientierungsverteilung der Kristallite wird daher durch eine Verteilungsfunktion von drei Variablen beschrieben. Diese Funktion ist nicht direkt meßbar, sie kann jedoch aus Einzelorientierungsmessungen oder aus Polfiguren berechnet werden. Diese beiden Methoden wurden zur Bestimmung der Orientierungsverteilung der Kristallite in kaltgewalzten Kupfer‐ und Stahlblechen verwendet. In beiden Fällen ergaben sich hohe Orientierungsdichtewerte nur innerhalb eines gewissen Schlauches im Orientierungsraum. Die Textur kann am besten durch das von Wassermann und Grewen eingeführte Modell der Fasertexturkomponenten beschrieben werden. Es wurden quantitative Kriterien zur Abschätzung des experimentellen Fehlers von Polfiguren entwickelt. Sie zeigen, daß mit Neutronenbeugung gemessene Polfiguren besonders geringe experimentelle Fehler aufweisen. Die aus der Textur berechneten Werte des Elastizitätsmoduls stimmen gut mit den experimentell ermittelten überein.