Silicone als Bindeglied zwischen anorganischer und organischer Chemie aus fachlicher und fachdidaktischer Sicht

Obwohl uns Silicone in allen Bereichen des Alltags begegnen und sie sich durch ihre nützlichen Eigenschaften einen festen Platz im Haushalt, im Auto oder im Baubereich erobert haben, wird ihr Einsatz nicht immer positiv bewertet. So werden z. B. aktuell Debatten um die negativen Auswirkungen von Siliconen in Haarpflegeprodukten geführt. Dem gegenüber steht der Wunsch nach Erhalt von Kulturdenkmälern, die zum Schutz mit Siliconen behandelt werden. Trotz der Präsenz dieser Stoffklasse besteht bei Schülerinnen und Schülern nur ein geringes Fachwissen über Silicone. Der Hauptgrund hierfür liegt sicherlich darin, dass das Element Silicium und die darauf basierenden Silicone als Unterrichtsinhalte in den Lehrplänen der verschiedenen Bundesländer eine eher untergeordnete Rolle spielen und häufig nur als fakultative Inhalte für den Chemieunterricht ausgewiesen werden. Aus diesem Grund wurden im Rahmen zweier Qualifikationsarbeiten experimentelle und konzeptionelle Herangehensweisen für die Schwerpunkte Silicone im Bautenschutz und Silicone in der Haarkosmetik entwickelt. Im Artikel werden ausgewählte Ergebnisse zum Schwerpunkt Silicone im Bautenschutz vorgestellt. Auszüge aus der Qualifikationsarbeit mit dem Schwerpunkt Silicone in der Haarkosmetik werden als Online‐Ergänzung zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse beider Arbeiten können Anregungen für eine kontroverse Diskussion zum Einsatz von Siliconen liefern. Im Artikel wird darüber hinaus aufgezeigt, wie das Thema Silicone auch in der Lehreraus‐ und ‐fortbildung sowie im Rahmen einer Schülerakademie integriert werden kann.