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Der Ionenbegriff – historischer Spätzünder und gegenwärtiger Außenseiter
Author(s) -
Barke HansDieter,
Pieper Christian
Publication year - 2008
Publication title -
chemkon
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3730
pISSN - 0944-5846
DOI - 10.1002/ckon.200810075
Subject(s) - humanities , physics , philosophy
Das Ion ist seit fast zwei Jahrhunderten ein schillernder Begriff für ein allgegenwärtiges Teilchen! Am Aufbau eines jeden Kochsalzkristalls oder Marmorkristalls sind ausschließlich Ionen beteiligt, in jedem Leitungswasser oder Mineralwasser sind bestimmte Ionenarten vorhanden: Etikette von Mineralwasserflaschen weisen es meist definitiv aus (Abb. 1). Trotz der Allgegenwärtigkeit der Ionen als kleinsten Teilchen der Materie gibt es Probleme mit dem Verständnis des Ionenbegriffs: mehr als die Hälfte der Jugendlichen aller Klassenstufen stellen sich beispielsweise unangemessen „NaCl‐Moleküle” in Kochsalz oder „CaCl2‐Moleküle” in Mineralwasser vor [1]. Die Ionen scheinen an der Seite von verstehbaren Atomen und Molekülen schwer vermittelbar zu sein: Sind sie exotische Außenseiter‐Teilchen? Der Aufsatz soll im ersten Teil ausweisen, wie schwierig die Ausschärfung des Ionenbegriffs historisch gewesen ist und dass sich diese Schwierigkeiten in der Lehre an den Universitäten widerspiegelten: lange noch lehrte man die „NaCl‐Moleküle” ohne Hinweise auf das Ion – es erwies sich als historischer Spätzünder!

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