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Umsetzung von Halogenalkanen mit Natrium Schulische Methode zur Enthalogenierung von Halogenkohlenwasserstoffen
Author(s) -
Demuth Reinhard,
Rabe Klaus
Publication year - 1997
Publication title -
chemkon
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3730
pISSN - 0944-5846
DOI - 10.1002/ckon.19970040304
Subject(s) - gynecology , physics , medicine
IM RAHMEN der von uns entwickelten Konzeption eines Chemieunterrichts ohne Sonderabfälle [1–3] spielte die Frage eine besondere Rolle, inwieweit die in der Schule anfallenden kleinen Mengen an Halogenkohlenwasserstoffen einer schulinternen Entsorgung zugeführt werden können, so daß keine Sonderabfälle anfallen, für die eine Entsorgung durch Fremdfirmen erforderlich ist. Halogenkohlenwasserstoffe sind für den experimentellen Chemieunterricht in den Sekundarstufen I und II aus methodischen und inhaltlichen Gründen nicht völlig verzichtbar. Es ist jedoch ohne weiteres möglich, ihren Einsatz auf einige wenige Bereiche zu beschränken, so daß Enthalogenierungsreaktionen nicht permanent den Unterricht begleiten müssen, sondern nur an wenigen Stellen des Unterrichtsgangs zum Einsatz kommen müssen. Eine schulintern durchzuführende Enthalogenierungsreaktion sollte so gestaltet sein, daß sie auch von Schülern (zumindestens in der Sekundarstufe II, Leistungskurs) durchgeführt werden könnte, damit der Ansatz, im Chemieunterricht ein umweltgerechtes Handeln zu praktizieren [4], auch an dieser Stelle eingelöst werden kann. In einer früheren Untersuchung konnte mit der Umsetzung von Halogenkohlenwasserstoffen mit metallischem Natrium in Analogie zu einer Wurtz‐Synthese eine Reaktion gefunden werden, die für den Einsatz in Schulen als besonders tauglich angesehen werden kann. Es zeigte sich allerdings, daß Reaktionsgeschwindigkeit und Abbaugrad bei dieser Reaktion sehr stark von den eingesetzten Halogenkohlenwasserstoffen abhängig sind, so daß eine detaillierte Untersuchung mit dem Ziel unerläßlich erschien, die für die Reaktionen optimalen Randbedingungen zu ermitteln: Die eingesetzten Halogenkohlenwasserstoffe sollten in Tagesfrist bei Raumtemperatur unter Benutzung üblicher Geräte vollständig abbaubar sein. Wir berichten über die Untersuchungen und die sich aus ihnen ergebenden Folgerungen für die Gestaltung des Chemieunterrichts in den Sekundarstufen I und II.