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Die Geschichte des Ostromislensky‐Verfahrens
Author(s) -
Requardt Axel
Publication year - 2020
Publication title -
chemie in unserer zeit
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.217
H-Index - 24
eISSN - 1521-3781
pISSN - 0009-2851
DOI - 10.1002/ciuz.201900867
Subject(s) - philosophy , humanities , political science
Zusammenfassung 1911 entdeckte Ostromislensky ein zweistufiges Verfahren, um aus Alkohol Butadien zu gewinnen. Diese Entdeckung wurde von ihm zunächst für so unbedeutend gehalten, dass er bis 1913 mit der Veröffentlichung wartete. Erst durch die vom Zaren im Juli 1914 verfügte Wodka‐Prohibition und dem damit verbundenen Problem, die riesigen Wodka‐Vorräte sinnvoll zu nutzen, rückte das Verfahren in den Fokus des Interesses. Der Prozess sollte das notwendige Butadien für die Produktion von Synthesekautschuk liefern. Pilotprojekte im Zarenreich und im sowjetischen Russland scheiterten aber. Erst um 1940 gelang es der Union Carbide in den USA, das Verfahren durch eine neue Katalysator‐Generation so zu optimieren, dass es während des zweiten Weltkrieges eine wichtige Rolle bei der Lösung der „US Kautschuk‐Krise“ spielte. Der benötigte Alkohol wurde dabei von Whiskey‐Brennereien geliefert. Die Geschichte des Ostromislensky‐Verfahrens ist also eine Geschichte zwischen Wodka und Whiskey.

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