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Die Selivanov‐Probe auf Fructose
Author(s) -
Shuklov Ivan A.,
Boeck Gisela
Publication year - 2015
Publication title -
chemie in unserer zeit
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.217
H-Index - 24
eISSN - 1521-3781
pISSN - 0009-2851
DOI - 10.1002/ciuz.201400666
Subject(s) - chemistry , fructose , philosophy , humanities , food science
Auch wenn die Selivanov‐Probe heute in der reinen präparativen Chemie auf dem Gebiet der Kohlenhydrate eine untergeordnete Rolle spielt, ist sie in der Analytik der Biochemie und der Lebensmittelchemie bis heute als Nachweis für Fructose von Bedeutung. In diesem Beitrag wurde der Werdegang von Fédor Fédorovic̆ Selivanov, des aus einer Adelsfamilie stammenden, mit volkstümlerischen Gedanken konfrontierten, in Russland, in der Schweiz und in Deutschland ausgebildeten Chemikers dargestellt. Auf seinem Lebensweg begegnete er in verschiedenen Ländern vielen Chemikern, die in weit größerem Ausmaß als Selivanov selbst Spuren hinterlassen haben. Seine Publikationen zeugen von einem regen Wissensaustausch zwischen den Chemie‐ bzw. Agrochemiezentren in Russland und Deutschland. Zu Selivanovs wesentlichen Leistungen zählen neben dem Fructose‐Nachweis wichtige Arbeiten auf dem Gebiet der Halogenstickstoffe, besonders auch die erste Synthese von N‐Bromsuccinimid. Als zeitweiliger Vorgesetzter von Arbuzov ermöglichte er ihm, experimentelle Arbeiten durchzuführen, von denen die sogenannte Michaelis‐Arbuzov‐Reaktion in die Geschichte eingegangen ist.