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Ein synthetisches Kaffeearoma
Author(s) -
Priesner Claus
Publication year - 2014
Publication title -
chemie in unserer zeit
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.217
H-Index - 24
eISSN - 1521-3781
pISSN - 0009-2851
DOI - 10.1002/ciuz.201400625
Subject(s) - art , humanities , chemistry
Ausgelöst durch die Erfahrungen des Ersten Weltkrieges initiierte Hermann Staudinger 1922 zusammen mit seinem Schüler Tadeusz Reichstein die Isolierung des Aromas von Bohnenkaffe und die Synthese eines künstlichen, als “Coffarom” bezeichneten, Ersatzaromas. Die Forschungen wurden ab 1928 in enger Zusammenarbeit mit Max Kerschbaum von der in der Aromastoff‐Fabrikation führenden deutschen Firma Haarmann und Reimer durchgeführt. 1932 beendete Reichstein seine Arbeiten, ohne ein dem natürlichen Kaffeearoma annähernd gleichwertiges künstliches Aroma gefunden zu haben. Die von der Nahrungsmittelindustrie finanzierten Arbeiten waren zwar wirtschaftlich kein Erfolg, sind aber als herausragende mikrochemische Leistungen von Bedeutung für die Chemiegeschichte und stellen auch ein bemerkenswertes Beispiel für die Verbindung von universitärer Grundlagenforschung und wirtschaftlich ausgerichteter Zweckforschung dar. Anstatt des “Coffaroms” eroberte der von Max Morgenthaler bei der Firma Nestlé erfundene “Nescafé” den Weltmarkt.

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