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Die Verfügbarkeit von Hochtechnologie‐Rohstoffen
Author(s) -
Melcher Frank,
Wilken Hildegard
Publication year - 2013
Publication title -
chemie in unserer zeit
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.217
H-Index - 24
eISSN - 1521-3781
pISSN - 0009-2851
DOI - 10.1002/ciuz.201300597
Subject(s) - political science
Die deutsche Industrie ist in hohem Maße von einer sicheren Rohstoffversorgung abhängig. Vierzehn mineralische Rohstoffe werden von der Europäischen Union als kritisch bewertet. Obwohl die Rohstoffsicherung primär als Aufgabe der Industrie anzusehen ist, geben die Bundesregierung und die EU wesentliche Impulse für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Rohstoffstrategie. Teil dieser Strategie ist die Gründung der DERA als zentrale deutsche Beratungsstelle für die Wirtschaft. Die Reservensituation für die kritischen Rohstoffe ist in den allermeisten Fällen unbedenklich, und es gibt genügend Möglichkeiten, Rohstoffe aus bisher nicht genutzten Vorkommen zu gewinnen, zu substituieren oder zu recyceln. Es sind vielmehr Faktoren wie die technische Verfügbarkeit, geostrategische Risiken und Marktmacht, die bei allen diesen Metallen kritisch bewertet werden. Darauf müssen sich Firmen einstellen und reagieren. Ein wichtiger Punkt ist die Entwicklung der BRIC‐Staaten, allen voran Chinas; zum einen haben diese Länder durch den Aufbau ihrer Wirtschaften einen sehr hohen Rohstoffbedarf, zum anderen entwickeln sie zunehmend Technologien zur Rohstoffveredelung im eigenen Land. Dies verringert – vor allem in einem sehr rohstoffreichen Land mit niedrigem Lohnniveau wie China – die Kapazitäten der für den Export vorgesehenen Rohstoffe, was sich wiederum in höheren Preisen auswirkt. Der Bedarf an Rohstoffen, die nicht aus Ländern mit hohem Eigenbedarf oder Exportquoten kommen, steigt. Dies führt wiederum dazu, dass die Rohstoffversorgung auch auf Länder zugreift, in denen keine gesicherten Standards im Bergbau, Umweltmanagement, oder sozialer Sicherheit gelten oder in denen der Rohstoffabbau mit der Finanzierung von Konflikten einhergeht. Zukünftig werden Weltwirtschaft und Verbraucher für diese artisanal geförderten Rohstoffe die Umsetzung von Mindeststandards verlangen.

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