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Der gehörnte Roggen. Ein chemischer Blick auf den Isenheimer Altar
Author(s) -
Streller Sabine,
Roth Klaus
Publication year - 2009
Publication title -
chemie in unserer zeit
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.217
H-Index - 24
eISSN - 1521-3781
pISSN - 0009-2851
DOI - 10.1002/ciuz.200900511
Subject(s) - chemistry , biology
Abstract Der Pilz Claviceps purpurea war und ist eine gängige Verunreinigung von Getreide, vor allem Roggen. Besonders im Mittelalter führte der Verzehr von mit Claviceps purpurea verunreinigtem Brot häufig zu seuchenartig auftretenden Epidemien. Die Krankheit wurde wegen des brennenden Schmerzes in den Extremitäten als Antoniusfeuer bezeichnet und führte über Abfaulen von Gliedmaßen und Krampfanfällen schließlich zum Tode. Die Ursache der Krankheit liegt in den pharmakologisch hoch wirksamen Alkaloiden des Pilzes, die chemisch betrachtet Derivate der Lysergsäure sind. Die Geschichte der Krankheit, die Entdeckung der Ursachen und der Nachweis, die Isolierung und Strukturaufklärung der Mutterkorn‐Alkaloide werden dargestellt. Der Pilz befällt immer noch das Getreide, aber dank enormer, auf naturwissenschaftlichen und vor allem chemischen Erkenntnissen beruhender Anstrengungen, können wir heute unser tägliches Brot ohne Angst genießen.

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