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Spinnenseide in der plastischen Chirurgie. Wunderwerkstoff der Natur
Author(s) -
Allmeling Christina,
ReimersFadhlaoui Kerstin,
Vogt Peter M.
Publication year - 2007
Publication title -
chemie in unserer zeit
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.217
H-Index - 24
eISSN - 1521-3781
pISSN - 0009-2851
DOI - 10.1002/ciuz.200700425
Subject(s) - chemistry , microbiology and biotechnology , biology
Die Experimente zeigen, dass die Herstellung künstlicher Nervenimplantate mit Spinnenseide eine Therapiemöglichkeit bei peripheren Nervenschäden darstellen kann. Insbesondere die biologisch günstigen Eigenschaften des Fadens der Spinne Nephila clavipes sollen in der Nervenrekonstruktion beim Menschen genutzt werden. Der Biofaden fördert die Proliferation von Zellen und ist immunkompatibel, dass heißt, er wird nicht abgestoßen. Zusätzlich bleibt die Muskelreizleitung erhalten, was eine Muskeldystrophie weitgehend verhindert. Der Spinnenfaden beschleunigt ein Einwachsen peripherer Schwann‐Zellen in das Nerven‐Konstrukt und fördert die Ausrichtung der Nervenzellen. Die biomechanische Stabilität und die Zusammensetzung der Spinnenseide aus essentiellen Aminosäuren machen den Spinnenfaden als Matrix für den Zellaufbau und insbesondere als Leitschiene bei der Nervenregeneration in der Chirurgie höchst interessant.