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Napoleons Kontinentalsperre und ihre Folgen: Hochkonjunktur der Ersatzstoffe
Author(s) -
Vaupel Elisabeth
Publication year - 2006
Publication title -
chemie in unserer zeit
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.217
H-Index - 24
eISSN - 1521-3781
pISSN - 0009-2851
DOI - 10.1002/ciuz.200600390
Subject(s) - humanities , art , political science
Vor 200 Jahren, im Jahr 1806, begann die von Napoleon gegen Großbritannien verhängte Kontinentalsperre. Diese Wirtschaftsblockade löste auf dem europäischen Kontinent eine intensive Suche nach inländischen Ersatzstoffen für rar und teuer gewordene britische Manufaktur‐ und Kolonialwaren aus. Chemiker, Pharmazeuten und Technologen entwickelten damals zum ersten Mal im großen Stil Ersatzstoffe für Kaffee, Chinarinde, Indigo, Cochenille, Gummi arabicum, Rohrzucker und andere ausbleibende Importgüter. Der durch Napoleons Politik ausgelöste politisch‐ökonomische Druck und die daraus resultierenden Autarkiebestrebungen der französischen Wirtschaft förderten die Entwicklung von (Naturstoff)Chemie und chemischer Industrie, nicht nur in Frankreich, sondern auch in Deutschland.