Premium
Heiße Quellen am Meeresboden: Erzfabriken in der Tiefsee
Author(s) -
Herzig Peter
Publication year - 2003
Publication title -
chemie in unserer zeit
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.217
H-Index - 24
eISSN - 1521-3781
pISSN - 0009-2851
DOI - 10.1002/ciuz.200300284
Subject(s) - art , humanities , physics
Mit der Entdeckung der ersten Metallsulfidablagerungen und 350 °C heißen Black Smoker im Bereich des Ostpazifischen Rückens im Jahre 1979, begann die wissenschaftliche Untersuchung dieser einzigartigen Mineralvorkommen der Tiefsee. Heute sind in den Weltozeanen mehr als 200 Hydrothermalvorkommen bekannt, wovon zirka 30 momentan aktiv sind. Die im Umfeld der heißen Quellen entstehenden Mineralablagerungen sind die rezenten Gegenstücke einer bedeutenden Gruppe von Erzvorkommen (Massive Sulfidlagerstätten), die sich heute an Land befinden, aber ehemals am Grunde von Urozeanen gebildet wurden. Dieser Zusammenhang macht die Black Smoker‐Vorkommen der Tiefsee zu natürlichen Labors der Erzlagerstättenforschung. Zudem haben die zum Teil hohen Bunt‐ und Edelmetallgehalte der Meeresbodenvorkommen bereits zu Überlegungen geführt, diese Vererzungen eines Tages wirtschaftlich und umweltverträglich zu gewinnen. Erste Schritte hierzu sind bereits unternommen worden.