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Chemie und Technologie der Silicone II. Herstellung und Verwendung von Siliconpolymeren
Author(s) -
Ackermann Jürgen,
Damrath Volker
Publication year - 1989
Publication title -
chemie in unserer zeit
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.217
H-Index - 24
eISSN - 1521-3781
pISSN - 0009-2851
DOI - 10.1002/ciuz.19890230304
Subject(s) - polymer chemistry , chemistry
Siliconpolymere werden heute weit verbreitet dort eingesetzt, wo hohe Anforderungen an Werkstoffe gestellt werden. Ihr Eigenschaftsprofil – hohe Lebensdauer und große thermische Beständigkeit – hat eine Produktpalette entstehen lassen, die von Ölen über Elastomere bis zu Harzen reicht. Charakteristisches Merkmal der Silicone (chemische Bezeichnung: Polyorganosiloxane) ist ihr Aufbau aus alternierenden Silicium‐ und Sauerstoff‐Atomen. Die noch freien Valenzen des Siliciums sind durch organische Gruppen, überwiegend durch Methylgruppen, abgesättigt (Abbildung 1). Die große Beständigkeit der Silicone gegen hohe Temperaturen, UV‐Strahlung und Witterung beruht auf dem Zusammenwirken von anorganischem Grundgerüst und reaktionsträgen Methylgruppen. Die Abschirmung der polaren SiO‐Einheiten durch die frei drehbaren, unpolaren Methylgruppen und die schraubenförmige (helixartige) Konformation der Molekülketten haben zur Folge, daß zwischen benachbarten Ketten nur geringe intermolekulare Anziehungskräfte wirken. Das erklärt unter anderem die niedrige Glasübergangs temperatur (T g = −120 °C) Die Glasübergangstemperatur T g ist diejenige Temperatur, bei der die Segment‐ und Seitengruppen‐Bewegungen aller Polymer‐ketten vollständig einfrieren. der Poly(dimethylsiloxane) und die nur mäßige Festigkeit von vernetzten Siliconpolymeren.