Die Vorausberechnung von Dampf/Flüssigkeits‐Gleichgewichten

Abstract Zur Auslegung von Trennprozessen, die wie die Destillation und die Partialkondensation auf Dampf/Flüssigkeits‐Gleichgewichten beruhen, liegen sehr oft die erforderlichen Gleichgewichtsdaten nur unvollständig vor oder fehlen ganz. Insbesondere stehen für Stoffsysteme mit mehr als zwei Komponenten meist keine experimentellen Werte zur Verfügung. Soweit alle beteiligten Zweistoffsysteme gemessen sind, läßt sich heute das Dampf/Flüssigkeits‐Gleichgewicht der Vielstoffgemische durch Beziehungen für die Konzentrationsabhängigkeit der Aktivitätskoeffizienten beschreiben, in denen nur binäre Parameter enthalten sind. Wenn nicht für alle Zweistoffsysteme Meßwerte vorliegen, müssen die fehlenden binären Parameter vorausberechnet werden. Dazu gibt es heute Methoden, die darauf beruhen, daß flüssige Mehrstoffsysteme als Gemische von Strukturgruppen betrachtet werden. Dadurch wird die Zahl der erforderlichen binären Wechselwirkungsparameter eingeschränkt. Am weitesten fortgeschritten ist die UNIFAC‐Methode; ihre Vorhersagegenauigkeit konnte durch zusätzliche Differenzierungen in den Strukturgruppen unter Verwendung der Dortmunder Datenbank für Dampf/Flüssigkeits‐Gleichgewichte (DDB) weiter verbessert werden.