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Neuere Werkstoffe in der medizinischen Technik
Author(s) -
Heide Helmut,
Köster Kari,
Lukas Helmut
Publication year - 1975
Publication title -
chemie ingenieur technik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.365
H-Index - 36
eISSN - 1522-2640
pISSN - 0009-286X
DOI - 10.1002/cite.330470803
Subject(s) - gynecology , physics , humanities , philosophy , medicine
Einleitend werden die wichtigsten Eigenschaften medizinischer Werkstoffe diskutiert, und zwar sowohl die mechanischen und physikalisch‐chemischen Eigenschaften als auch die medizinischen Anforderungen (Stabilität im physiologischen Medium, Gewebe‐ und Blutverträglichkeit und Anforderungen an den Verbund). Es wird dann versucht, schwerpunktmäßig auf Grund neuerer Publikationen den Stand des Einsatzes von Werkstoffen zu umreißen. Die am häufigsten benutzten Implantate in der orthopädischen Chirurgie bestehen aus Metall. Bei den Stählen und Kobalt/Chrom‐Legierungen sind keine spektakulären Entwicklungen festzustellen. Titan und Titan‐Legierungen induzieren von allen Werkstoffen am wenigsten die Blutgerinnung. In den letzten Jahren wurden deshalb Titan‐Legierungen mit verbesserten Eigenschaften entwickelt. Keramische Werkstoffe werden inzwischen auch als Endoprothesen erprobt und z. T. bereits klinisch eingesetzt. Sie sind weitgehend bioinert, haben eine beachtliche mechanische Festigkeit und lassen sich auch in poröser Form (günstig für die Fixierung im Gewebe) herstellen. Die Kunststoffe haben eine große Einsatzbreite als Werkstoffe und Hilfsmittel, jedoch sind bei manchen Implantat‐Materialien noch erhebliche Probleme zu lösen. Insgesamt gesehen ist es bisher nur in wenigen Fällen gelungen, Werkstoffe optimal an lebende Organismen anzupassen, da die Abwehrmechanismen gegen Fremdkörper schwierig zu beherrschen sind.