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Die Geltung des Matrizenprinzips bei Grenzflächenprozessen in Naturwissenschaft und Technik
Author(s) -
Seifert H.
Publication year - 1961
Publication title -
chemie ingenieur technik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.365
H-Index - 36
eISSN - 1522-2640
pISSN - 0009-286X
DOI - 10.1002/cite.330330316
Subject(s) - philosophy , chemistry , medicinal chemistry
Grenzflächenvorgänge an kristallisierten Festkörpern sind wegen deren geordneter Molekularstruktur mit ihrem anisotropen Potentialfeld strukturgelenkt. Die Vorstellung von der Wirkungsweise solcher „morphologischer Katalysatoren” fand prägnanten Ausdruck in der „Matrizentheorie”. Die Herausstellung dieses „geometrischen Faktors” neben den energetischen ist das Anliegen dieses Beitrages. Nach Besprechung der Grundlagen in der Kristallographie mit den selektiven, spezifischen Adsorptionsprozessen und den strukturgelenkten katalytischen Folgeerscheinungen wird die heterogene Katalyse unter diesem Gesichtspunkt kritisch betrachtet. Es folgen Anwendungen aus zahlreichen Bereichen der Grundwissenschaften und Technik. Die Bedeutung des Matrizenprinzips überschreitet den Bereich des Anorganischen. Dies wird gezeigt für die biokristallographischen Erscheinungen und für viele Vorgänge und Reaktionsprodukte in Biochemie und Medizin; „diagnostische” Kristallisationen und Krankheitserscheinungen, wie z. B. die Silikose, werden unter diesem katalytischen Aspekt erörtert.